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Schwebebahnunfall Wuppertal

Unfall mit 5 Toten und 47 Verletzten


Der Schwebebahnunfall von Wuppertal ereignete sich am 12. April 1999 auf der Schwebebahnstrecke in der Nähe der Schwebebahnstation Robert-Daum-Platz. Bei dem Entgleisen des Wagens 4 der Baureihe 72 kamen fünf Menschen ums Leben, 47 wurden schwer verletzt. 

Es ist das schwerste Unglück in der Geschichte der Wuppertaler Schwebebahn und das bisher einzige mit tödlichen Folgen.


Unfallstelle
Unfallstelle


In Wuppertal-Elberfeld fuhr das Gelenkfahrzeug bei Streckenkilometer 7 gegen 05:45 Uhr als erster Zug des Tages mit einer Geschwindigkeit von rund 30 km/h in ein vorübergehend auf der Fahrschiene am Tragegerüst angebrachtes stählernes Bauteil ("Kralle"). 

Bei diesem Aufprall riss das erste von vier Drehgestellen vom Wagendach. Die Schwebebahn neigte sich darauf nach rechts, entgleiste und stürzte aus fast zehn Metern Höhe in die Wupper. 

Dabei fiel der vordere Teil des Zuges auf eine Fernwärmeleitungsbrücke, welche die Wupper an der Unglücksstelle überquerte. Das am Traggerüst zunächst zurückgebliebene abgerissene Drehgestell stürzte unmittelbar darauf auf den in der Wupper liegenden Zug und durchschlug den Wagenkasten.



Mitarbeiter der benachbarten Firma ELBA kletterten nach dem lauten Knall über ein Baugerüst in den Fluss und begannen mit der Rettung der Unfallopfer. Auch der verletzte Fahrer der Schwebebahn half sofort bei der Rettung der Fahrgäste. Ein Anwohner, der über Notruf die Polizei informierte, erntete nach eigenen Angaben zunächst Gelächter, da ein Absturz eines Zuges der Schwebebahn als undenkbar galt.

Schließlich waren mehr als 150 Helfer von Feuerwehren und Rettungsdiensten mit zwölf Notärzten im Einsatz, um die Verletzten an der nur schwer zugänglichen Stelle zu retten und medizinisch zu versorgen. Auch Pfarrer wurden als Notfallseelsorger zur Betreuung der unter Schock stehenden Menschen alarmiert.

Im Städtischen Klinikum Barmen wurden alle Routine-Operationen verschoben und alle verfügbaren Ärzte zur Notversorgung bereitgehalten. Drei Stunden nach dem Unglück waren bereits alle 47 Verletzten mit Knochenbrüchen, Prellungen und Schnittverletzungen in Krankenhäusern in Wuppertal, Remscheid und Solingen untergebracht.

Zwei Männer konnten nur noch tot aus dem Wrack geborgen werden; die Leiche einer Frau wurde von der Wupper weggeschwemmt und erst Stunden nach dem Unfall gefunden. Zwei weitere Personen erlagen später ihren Verletzungen. 

In allen fünf Fällen trat der Tod als Folge der schweren und durch den Absturz der Schwebebahn erlittenen Verletzungen ein.



>>>  nächste Folge wieder am  27.04.